M A L  (Substantiv)


in Zusammenhängen auftretendes Wort mit der Bedeutung
 sich abhebende Stelle, Zeichen, Fleck (Meyer´s Taschenlexikon)

Das M A L  steht also in einer Beziehung  zu seiner Umgebung, 
indem es sich absetzt, d. h. es ist anders, es sieht anders aus

Eigenartig, daß das Wort nie im Zusammenhang mit Malen genannt wird.

 Ich leite daraus ab, daß es Malen in grundsätzlich verschiedener Weise gibt:
etwas Ungesteuertes, vielleicht Naturhaftes, Unkalkulierbares, auch Gewalttätiges, Verbotenes ,
das dann ein  M A L hinterläßt - Muttermal, Würgemal, Kainsmal, einmal ist kein M A L.

Zum anderen, was künstlerische Absicht realisiert mit Können, Empfindung, Gestaltungswillen,
das möchte dann wohl im Unterschied zum M A L  als Gemälde bezeichnet werden
(ein vergleichsweise gestelztes Wort!) oder als Malerei (schon besser).

Merkmal, Mahnmal, dazumal, allemal, Grabmal, Brandmal -

Malen könnte demnach bedeuten, für mich, ein Zeichen von mir zu geben.

Malen im ganz ursprünglichen Sinn heißt vielleicht,

sich seiner selbst zu vergewissern

durch ein  M A L  , das man setzt.

                                           Christa Wilhelmine Lösel, im Mai 1996

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